Der landwirtschaftliche Weg auf Flst. 1308 wird bis auf die Höhe von Flst. 13820 zum Fuß- und Radweg ausgebaut. Die Verwaltung wird beauftragt, eine notwendige Umwidmung herbeizuführen. Der Bau
des Fuß- und Radweges wird mit Mitteln des LGVFG-RuF und des Bundesprogramms Stadt und Land durchgeführt.
So trocken hört sich ein Beschluss aus der Gemeinderatssitzung am 21. 6. 2022 an, welcher der LKZ die reißerische Überschrift „Posse um Radweg in Markgröningen“ wert war. Was war passiert?
Zur Abstimmung im Gemeinderat stand eine Maßnahme aus dem Radverkehrskonzept der Stadt Markgröningen aus dem Jahr 2019, die ursprünglich vom ADFC Markgröningen und der Bürgerinitiative NaNo
(Naherholung statt Nordumfahrung Markgröningen) anläßlich einer Radwegetour im Oktober 2019 vorgeschlagen wurde. Vor Ort dabei waren der damalige Bürgermeister Kürner sowie Vertreter der
Stadtverwaltung.
Die Kosten in Höhe von 175.560 Euro werden größtenteils durch Fördermittel abgedeckt, so dass unter dem Strich keine 15.000 Euro für die Stadt zu Buche schlagen. Trotzdem fiel das Ergebnis
der Abstimmung mit 12 zu 9 Stimmen denkbar knapp aus. Durch Proteste der Bauern, welche die Beeinträchtigung der Felderbewirtschaftung fürchteten ließen sich die CDU-Fraktion und teile der
Freien Wähler dazu hinreißen, letztendlich gegen den Radweg zu stimmen. Dabei hatte das Landratsamt die Einsprüche der Bauern als unbegründet zurückgewiesen, da eine Befahrung der Felder auch von
anderer Seite möglich ist.
Nach wie vor haben Maßnahmen zum Radverkehr also in Markgröningen einen schweren Stand. Dies zeigte sich bereits bei den in der Bahnhofstraße realisierten Radstreifen, die zu Protesten von Anwohnern führten, die nicht auf Parkplätze im öffentlichen Raum zugunsten des Radverkehrs verzichten wollten. Und dies zeigte sich auch jetzt wieder beim Radweg am Wasserturm.
Freuen wir uns, dass wenigstens die Stadträte der GAL und der SPD sowie drei Vertreter der Freien Wähler den Mut hatten, sich für den Radverkeht mit Ihrer Stimme stark zu machen.
Noch im August soll die Umsetzungsplanung finalisiert werden und zusammen mit einem ökologischen Gutachten dem Regierungspräsidium Stuttgart zur finalen Freigabe der Fördermittel vorgelegt werden. Sofern die Fördermittel bewilligt werden plant die Stadtverwaltung mit einer Ausschreibung der Bauarbeiten im Herbst diesen Jahres und einer baulichen Umsetzung im Frühjahr 2024.